Reinigung und Desinfektion von Kühlkreisläufen

Allgemeines rund um raumlufttechnische Anlagen

Raumlufttechnische Anlagen (kurz RLT genannt), die zu wenig häufig oder mangelhaft gereinigt und gewartet werden, können auf Grund sich explosionsartig ausbreitender Keime zu schweren Atemwegserkrankungen mit u.U. bleibenden Schäden für die Erkrankten führen. Schon 1960 wurden Krankheitserscheinungen beschrieben, die in „krankmachenden Gebäuden“ auftraten. Diese als „Sick-building-syndrome“ beschriebenen Erkrankungen, die als Symptome Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Atemwegsinfektionen, Reizungen der Augenbindehäute sowie Ermüdungserscheinungen nennen, nehmen bis heute stetig zu.

Bundesimmissionsschutzverordnung

Um die Menschen künftig besser vor den gefährlichen Wasserbakterien schützen zu können, hat die Bundesregierung nun eine neue Bundesimmissionsschutzverordnung, kurz: 42. BImSchV, verabschiedet. „Das Regelwerk ist eine Antwort auf Legionellenepidemien wie etwa die von 2010 in Ulm mit fünf Toten und 64 Infizierten sowie die von 2013 in Warstein mit drei Toten und 165 Infizierten“, sagt Thomas Wollstein von der VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik. Kernpunkte der Verordnung: eine Meldepflicht der technischen Anlagen sowie Vorschriften für eine hygienisch einwandfreie Wartung. „Als maßgebend für den Stand der Technik gelten nach der Begründung zur Verordnung die Richtlinien VDI 2047 Hygiene bei Verdunstungskühlanlagen und VDI 3679 Nassabscheider.“ (Quelle: VDI Nachrichte, Besserer Schutz vor Legionellen, http://www.vdi-nachrichten.com/Technik/Besserer-Schutz-Legionellen)

Biofilme

Biofilme sind höchst erfolgreiche Lebensgemeinschaften, die mikrobielles Leben eingebettet in einer Matrix aus extrazellulär polymeren Substanzen (EPS) ermöglichen. Die extrazellulär polymeren Substanzen dienen unter anderem dem äußeren Schutz vor pH-Schwankungen, Salz- und hydraulischer Belastung, toxischen Schwermetallen, Antibiotika und Immunabwehrmechanismen und führen zu enorm hohen Widerstandsfähigkeit solcher Lebensformen, die somit bis zu 1000fach resistenter gegenüber antimikrobiellen Wirkstoffen – also auch Desinfektionsmitteln – sind. Nahezu alle Mikroorganismen leben in Form solcher Gemeinschaften und nutzen diese evolutionäre Überlebungsstrategie.

Reinigung Ihrer Anlage

Vor einer Desinfektion muss sichergestellt werden, dass die Leitungen bzw. Anlagen oder Anlagenteile frei von Ablagerungen z. B. Kalk, Mangan, Eisen sind. Gegebenenfalls ist die Anlage vor der Desinfektion entsprechend zu reinigen. Eventuell ist z. B. eine Luft-Wasser-Spülung oder der Einsatz von Reinigungsmitteln notwendig. Dies wird je nach Situation vor Ort entscheiden. Die Reinigung der Vorratstanks ist in regelmäßigen Abständen zwingend notwendig. Je nach Ablagerung können folgende Produkte verwendet werden: Sanosil-Clean FS2 bei Kalk und Sanosil-Clean TW BE bei Eisen- und Manganablagerungen.

Eine weitere Voraussetzung ist die Analyse der Wasserwerte und der mikrobiologischen Untersuchungen. Darüber hinaus ist in der Regel eine Begehung vor Ort sowie – analog zur Gefährdungsbeurteilung im Trinkwasserbereich – eine Schwachstellen-Analyse notwendig.

Kontinuierlich und diskontinuierliche Desinfektion

Es ist nicht alles Gold was glänzt – Silber ist ein wichtiger Bestandsteil unserer Produkte. In Kombination mit Wasserstoffperoxid entfalten beide Elemente ihr volles biozides Wirkungspotential für Hygiene und Desinfektion. In zahlreichen Studien konnte bereits nachgewiesen werden, dass die Kombination von Wasserstoffperoxid und Silber besser wirkt als jeder Wirkstoff für sich. Bei der Desinfektion sind grundsätzlich zwei Varianten möglich:

Variante 1: diskontinuierliche Desinfektion

Zuerst wird das verschmutzte Wasser abgelassen. Dann werden die gereinigten Oberflächen (leeres Bassin, Tropfenabscheider etc.) mit Sanosil S003 eingesprüht. Die Pumpen, Leitungen und Düsen werden desinfiziert, indem das Vorratsbecken mit sauberem Wasser gefüllt wird. Anschliessend werden dem Wasser über ein Proportionalmischgerät ca. 1000 ml Sanosil Super 25 pro m3 Wasser beigemischt und die Zerstäuber bzw. Umwälzpumpe in Betrieb genommen. (Ventilationsgebläse nicht einschalten). Es sollen möglichst alle wasserführenden Teile mit der Desinfektionslösung in Kontakt kommen. Nach einer Einwirkzeit von 8-12 Stunden (am besten über Nacht) kann die Desinfektionslösung abgelassen werden (Lösung kann problemlos über die Kanalisation entsorgt werden, Neutralisation oder Nachspülen nicht notwendig). Die gereinigte und desinfizierte Anlage ist anschliessend wieder für den Betrieb bereit

Variante 2: kontinuierliche Desinfektion

Dabei wird dem Frischwasser einer gereinigten Anlage über eine Dosierpumpe oder ein Proportionalmischgerrät kontinuierlich eine kleine Menge 20-100 ml/m³ (je nach Bedarf) Sanosil Super 25 beigemischt. Die Dosierung ist von verschiedenen Faktoren wie Wassertemperatur, organische Belastung, Frischwassermenge etc. abhängig. Auch muss beachtet werden, dass die Luft, welche die Anlage verlässt dem MAK- Wert von 0,5 ppm H2O2 nicht übersteigt. Durch eine kontinuierliche Desinfektion kann der Reinigungsturnus der Anlage stark hinaufgesetzt werden. Die Wirksamkeit eines chemischen Desinfektionsmittels sollte durch Gutachten bestätigt sein. Die bakterizide, fungizide und viruzide Wirkung der Sanosil Desinfektionsprodukte wurde in zahlreichen Gutachten, u.a. nach EN 1276, EN 1650 und EN 13697 bzw. EN 14476 bestätigt. Alle Gutachten können kostenfrei bei uns angefordert werden.

Hier ein Auszug aus den Gutachten:

Sanosil S015

Am IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasser Beratungs- und Entwicklungsgesellschaft konnte bei der Prüfung der bioziden Wirkung von Sanosil S015 gegen P.aeruginosa unter Berücksichtigung des VBNC-Zustandes nachgewiesen werden, dass P.aeruginosa desintegriert (sich auflöst) und nicht wiederaufkeimen konnte. Gleichzeitig waren in allen Untersuchungen noch Restkonzentrationen des Desinfektionsmittels nachweisbar. (1)

Sanosil Super 25

Eine Untersuchung des Hygiene-Institutes Bonn zeigte, dass ein 3 Monate alter Biofilm bei einer Konzentration von 1.000 mg/l Sanosil Super 25 abgebaut wird. Bei einer Anlage, die stark verkeimt ist und bei der sich ein Biofilm gebildet hat, der 24 Monate alt ist, muss die Konzentration um den Faktor 4 erhöht werden (4.000 mg/l) (2)

(1 Quelle: Prüfung der bioziden Wirkung von Sanosil S015 gegen P.aeruginosa unter Berücksichtigung des VBNC-Zustandes, IWW, Mülheim 2016.)
(2 Quelle: Stellungnahme zur Wirksamkeit der Spülung und Desinfektion des Kalt- und Warmwassersystems der Firma Sanosil, Prof. Dr. med. M. Exner, Universitätsklinikum Bonn, Juni 2007).